Der mehr als 40 m hohe Wohnturm in der Mark Haag in Oberbayern gehört zu den Reste einer ehemaligen Wasserburg. Hervorgegangen ist diese Wasserburg vermutlich aus einer Motte aus dem 10 Jhd. Denn eine Chronik im Kloster Ebersberg belegt, dass in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts in der Gegend mehrere Burgen gebaut wurden. Bis 1200 lebten dort die Edelfreien de Haag, dann ging die Anlage durch Erbe an die Edelfreien Gurren von Kirchdorf über, die sich ab dem Zeitpunkt die Gurren von Haag genannt wurden. Gegen 1245 werden dann die 'Ministralien der Freiberger' Herren der Burg, die sie bis etwa 1565 hielten. Im 13 Jhd wird die Ringmauer erbaut und schon hundert Jahre später wird die Anlage als Schloss bezeichnet. Zwischen 1476 und 1481 wird die Burg dann unter Graf Sigmund vollständig ausgebaut. Der heute noch weithin sichtbare Wohnturm (Donjon) endstand unter den Edelfreien Gurren von Haag anfänglich als vier stöckiges Bauwerk. Er wurde noch einmal im 15. Jhd erhöht und mit einem Kanonenstock versehen. Die obersten Stockwerke verfügen über einen Kamin und Ecktürmchen. Ab etwa 1800 verfiel die Anlage allmählich und wurde schließlich zum Abbruch freigegeben. Heute sind nur noch sehr wenige Teile der riesigen Anlage übrig geblieben: Der Donjon, Teile des oberen Zwinger und der Ringmauer, sowie Teile des unteren Schlosses.