Deutsch: Heinrich Gotthold Schröder (vor 1880-1947) war Besitzer einer Druckerei und Herausgeber der Zeitung „Der Sächsische Grenzbote“ in Pausa. Die Zeitung war das lokale Nachrichtenblatt und erschien drei Mal pro Woche für Pausa und Umgebung.

Schröder war als Soldat Reservist bei einem sächsischen Infanterie-Regiment, während des Krieges diente er an der Westfront und nahm an der Belagerung von Verdun teil. Von dort brachte er auch einen Rosenkranz mit nach Hause; ein recht ungewöhnliches Souvenir, da der Anteil von Katholiken in seiner Heimatgegend verhältnismäßig gering war. Ende 1917 war er wieder in Pausa. Der Bürgermeister des Ortes hatte ihn angefordert, da er für die Fortführung der Zeitung unabkömmlich war. Das Blatt brachte auch Extra-Ausgaben raus, u.a. zu den Kämpfen in Verdun oder zum Separatfrieden mit der Ukraine. Während seines Kriegsdienstes führten seine Ehefrau Marie und Schwägerin Frida Brachhold das Geschäft. Im Krieg wurde Schröder mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

1933 wurde „Der Sächsische Grenzbote“ im Zuge der Gleichschaltungspolitik von den Nazis geschlossen. Später wurde die Zeitung 1945 von den Amerikanern wieder zugelassen und anschließend von den sowjetischen Truppen endgültig geschlossen. Trotz der Schließung der Zeitung lief die Druckerei weiter, selbst noch zu DDR-Zeiten, dann allerdings nicht mehr in Familienbesitz.

Schröder hatte 1903 geheiratet und mit seiner Frau zwei Töchter und einen Sohn: Susanne (*1904), Dorothea (*1908) und Gottfried (*1914). Für seinen Sohn wurde das Militärspielzeug angeschafft. Es zeigt Soldaten auf einem Pferdewagen mit Kanonen. Geld für eine Erweiterung des Spielzeugs für weitere Figuren hatte die Familie nicht. Seine Tochter Susanne stickte zu Weihnachten 1916 die Dokumentenhülle mit der Auschrift „Gruss aus der Heimat!“ und der schwarz-weiß-roten Flagge des Deutschen Reichs.